VM ist seit diesem Jahr
verstärkt im Begriff, die einstige Pro-
minenz
wiederzuerlangen.
Verdient
haben sie‘s, denn alles, was ich an aktu-
ellen Sachen des Malscher Traditions-
unternehmens in den Händen hatte,
überzeugte vollauf. Die in Deutsch-
land
entstehende Ware war immer
extrem
zuverlässig, klanglich
sauber
und durchaus vernünftig bepreist. Das
Wiedererwachen geht zu einem be-
trächtlichen Teil auf das Konto Udo
Bessers, der vom Berliner High-End-
Unternehmen Burmester zu AVM ins
baden-württembergische Malsch zog,
um das Traditionsunternehmen unter
seine Fittiche zu nehmen und wieder
kräftig anzukurbeln. Dazu gehört eben
auch das Entwickeln neuer Produkte,
die etwas abseits der klassischen Vor-
End-Kombis liegen und ganz neue
Kunden
ansprechen
sollen.
Betucht
dürfen die aber trotzdem sein, denn
einen CD-Receiver für schlanke 4.800
Euro ist für die meisten ein großer fi-
nanzieller Schritt. Den gilt es natürlich
seitens AVM entsprechend zu entloh-
nen, mit einem lieblos zusammenge-
schusterten Produkt wird man in dieser
Preisklasse nicht sehr erfolgreich sein.
Da mache ich mir aber beim C9 kei-
ne Sorgen, denn er bringt jede Menge
Pro-Argumente mit. Er schickt sich an,
mit dem Vorurteil, CD-Receiver seien
eine Notlösung für von der Ehefrau
unterjochte Familienväter, kräftig auf-
zuräumen.
Was ich schon immer absolut her-
vorhebenswert und klasse fand, waren
und sind die Gehäuse. Über Design
streitet man ja gern, eine so schlichte
Schönheit in dieser absolut zeitlosen
Optik entzieht sich der Diskussionen
jedoch sofort. Außerdem muss man
ja mal eins sagen: Die AVM-Gehäuse
sind ein Paradebeispiel für Stabilität.
Schwarz eloxierte, mehrere Milime-
ter dicke Seitenwände und eine eben-
solche Frontplatte beeindrucken den
neugierigen Betrachter und Streichler.
Wenn dieser Verstärker das erste Mal
an seinem angestammten Platz steht,
muss er erst mal eine Weile sanft befin-
gert werden, da kann sich ein Freund
sauberer Materialbearbeitung gar nicht
gegen wehren.
Die Statik stimmt also. Die wenigen
beweglichen Teile hinken jedoch nicht
hinterher. Ein schön satt klackender
Eingangswahlschalter gehört genauso
dazu wie der sauber drehende Laut-
stärkeregler - die Hand isst halt mit.
Die beiden schön großen Drehknöpfe
flankieren ein ebenso erfreulich großes
Display,
darunter befindet
sich
der
CD-Slot; die Funktion der darüber
angebrachten Bedienknöpfe wechselt
auf für die CD-Wiedergabe wichtige
Dinge wie Titelsprung und Pause. Ne-
ben seinem CD-Slot will er gern mit
anderen Quellgeräten kommunizieren.
Drei analoge (plus Phono MM&MC)
Zuspieler können angeschlossen wer-
den, für mich sind natürlich die beiden
Digitaleingänge und die USB-Verbin-
dung von größerem Interesse. Über
USB bezieht er über einen adaptiven
Bus Musik direkt vom Computer, bis
48 Kilohertz in 16 Bit darf die aufge-
löst sein. Das tut‘s für CD-Rips be-
kanntlich absolut, auch beim Stichwort
„adaptive
USB-Schnittstelle“
muss
man
nicht
unbedingt
pauschal
die
Nase rümpfen. Das kann hervorragend
funktionieren, wenn man es schafft,
den Jitter so gering wie möglich zu
halten. Das schafft man beispielswei-
se, indem man das per USB bezogene
Gehörtes:
- The Moody Blues
Days of Future Passed
(FLAC, 44 ,1 kHz, 16 Bit & Audio-CD)
- David Johansen
& The Harry Smiths
David Johansen
& The Harry Smiths
(FLAC, 9 6 kHz, 2 4 Bit & Audio-CD)
- Eric Clapton
Slowhand
(FLAC, 44 ,1 kHz, 16 Bit & Audio-CD)
- Stoppok
Grundvergnügen
(FLAC, 44 ,1 kHz, 16 Bit & Audio-CD)
- Emiliana Torrini
Me and Armini
(FLAC, 44 ,1 kHz, 16 Bit & Audio-CD)
Signal umgehend in einen Upsampler
schickt, dort mit einem neuen Takt
versieht und dann erst in den DAC
schickt. Das geschieht hier in einem
asynchronen Abtastratenumsetzer, der
alles, was ankommt auf 192 Kilohertz
in 24 Bit aufbläst. Der hier verwendete
Wandler ist von stattlicher Herkunft.
Burr-Brown steht oben auf dem Chip
drauf, das ist schon-mal einer der Her-
Der C9 arbeitet sehr gut m it externen Digital-
quellen zusam men. Das kann auch ein Computer
sein, der per USB angeschlossen wird
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